Machen Sie sich selbst ein Bild - grundsätzlich kann man erst einmal sagen: Trockenfutter wurde ausschließlich für den Menschen entwickelt, einen Vorteil für unsere Vierbeiner gab und gibt es dafür nicht! Menschen mögen es bequem und möglichst geruchlos.

Zu Anfang erst einmal die wichtigsten Nachteile des Trockenfutters:
- Nieren- und Blasenprobleme
- Zahn- und Zahnfleischprobleme
- Allergierisiko

 

Zum Vergleich die "Vorteile":
- hält länger als Nassfutter
- riecht nicht so intensiv wie Nassfutter



Doch warum empfehlen sogar Tierärzte dieses Futter, geben es dem Halter sogar mit?

Ein Tierarzt ist kein Ernährungsspezialist (siehe Link ganz unten). Er lernt im Studium, Krankheiten (die extrem oft durch falsche Ernährung verursacht werden!) zu erkennen und zu heilen. Die Ernährungskurse, die sie als Studenten belegen, werden von großen Futtermittelherstellern abgehalten, die von der Uni eingeladen werden. Für die Futtermittelhersteller stehen aber die Verkaufszahlen im Vordergrund und so verbreiten sie auch hier ihre Werbefloskeln und sichern sich schon die angehenden Tierärzte als neue Kunden.
Bedenken Sie, dass für viele Produzenten sogar die Gesundheit des Menschen erst nach dem Profit kommt - wie kommen wir darauf zu denken, dass es bei Tieren anders ist?!


Warum Nieren- und Blasenprobleme:
In Trockenfutter befinden sich nur etwa 7-10% Feuchtigkeit. Eine Katze als Wüstentier hat in ihren Instinkten nicht die Information, viel zu Trinken und nimmt in der Natur die meiste Feuchtigkeit über die Beutetiere auf. Das Ergebnis ist eine ständige Unterversorgung mit Feuchtigkeit: die Nieren werden nicht ausreichend gespült und arbeiten jederzeit auf Hochtouren, der Urin wird konzentrierter, so das Struvitsteine entstehen können. Man kann diesen Steinen mit speziellem Futter entgegnen um den ph-Wert zu senken, doch dann steigt wiederrum die Gefahr der Bildung von Oxalatsteinen.
Nierenversagen ist übrigens eine der häufigsten Todesursache bei Katzen.

Warum Zahn- und Zahnfleischprobleme:
Der Irrglaube, dass Trockenfutter die Zähne reinigt wurde selbst schon von den Futtermittelherstellern korrigiert - sie prodzieren daher nun extra Futter für die Zähne. Der Grund für die Zahnprobleme ist hauptsächlich der klebrige Futtermatsch, der aus der Trockenmasse vermischt mit Speichel entsteht. Dieser bleibt oft sehr lange an den Zähnen haften und kann dort ungehindert seine Bakterien vermehren. Daraus resultieren hartnäckige Zahnfleischentzündungen, Zahnstein und fauliger Mundgeruch.

Warum Allergien?
Katzen sind reine Fleischfresser (Carnivoren) - ihre Magensäure ist aggressiv, ihr Darm ist kurz - schlicht erklärt: ihr Körper ist darauf eingestellt, Fleisch zu verarbeiten. Kohlenhydrate kann der Körper einer Katze - im Gegenteil zu uns Menschen - nur in geringen Mengen problemlos verwerten.
In Trockenfutter kann jedoch technisch bedingt nicht mehr wie 55% Fleisch enthalten sein (in der Regel ist jedoch sehr viel weniger darin), sonst würden die Brocken zerfallen. Meist besteht der Rest aus einer großen Menge Kohlenhydrate (Getreide, Gemüse), mit denen der Körper Probleme hat. Der dauerhaft überforderte Organismus der Katze ist nun anfälliger: Allergien, Diabetis, Infektionen etc. sind die Folge.
Diese "Menschenkrankheiten" kamen übrigens erst mit der Tierfuttermittelindustrie (seit 1960 Nassfutter, seit 1980 Trockenfutter) auf unsere Vierbeiner zu - früher war das kein Thema.

Wie sollte man also ernähren?
Das muss jeder für sich entscheiden - wieviel Bequemlichkeit kann man aufgeben...
Empfehlen kann man nur, es so artgerecht wie möglich zu tun und das heißt:

  • viel Fleisch
  • ausreichend Feuchtigkeit
  • kein Getreide

Es gibt inzwischen viele Hersteller, die die Zusammensetzung des (Allein-)Futters offen auf die Dose schreiben.
Auf Anhieb fallen mir die Sorten Om Nom Nom, Catz finefood, PURE, Wilderness (Freßnapf) und Real Nature (Freßnapf) ein. Gern werde ich demnächst eine Liste zusammen stellen, die mehr Tipps enthält.

Das allergesündeste, zu dem sich aber nicht jeder aufraffen kann, wäre B.A.R.F. - also Rohnahrung. Hier muss man sich erst ein wenig einarbeiten, um zu wissen, welche Zusammensetzung man für seine Rezepte wählen soll, doch danach geht alles automatisch. Das Frischfleisch reinigt sehr gut die Zähne, weil sie richtig kauen müssen. Auch sind alle Vitamie und Mineralien, die in gekochter Dosennahrung künstlich zugesetzt werden müssen, vollkommen erhalten. Die Umstellung für ältere Katzen kann allerdings sehr zeitaufwendig sein, vor allem, wenn sie vorher nur Trofu bekommen haben.

Wir persönlich mischen beide Arten: morgens und mittags gibts B.A.R.F. und abends Dosenfutter, so werden die Zähne schön sauber und sie bleiben hoffentlich bis ins hohe Alter gesund und munter.


Und hier noch eine Artikelempfehlung zu dem Thema. Der Artikel wurde von einem Tierarzt geschrieben, der selbst 15 Jahre lang darauf vertraut hat, dass die Tierfutterhersteller ja schließlich wissenschaftliche Kenntnisse haben und gutes Futter herstellen - auch er war nur darauf getrimmt, die Symptome statt die Ursache zu bekämpfen:
Kommerzielles Tierfutter